Bis vor gar nicht allzu langer Zeit glaubten Wissenschaftler, dass sich das menschliche Gehirn nach der Kindheit nicht mehr verändern kann. Man ging davon aus, dass unser Gehirn, sobald es einmal im Erwachsenenalter angekommen ist, nicht mehr formbar ist und dass weitgehend keine neuen neuronalen Verbindungen, also Verbindungen zwischen Nervenbahnen, mehr entstehen.

Aber die jüngsten Fortschritte der letzten dreißig Jahre haben gezeigt, dass dies nicht wahr ist. Das Gehirn kann und wird sich im Laufe unseres Lebens immer wieder verändern und den Umständen anpassen. Das heißt, dass es in Wirklichkeit anpassungsfähig und veränderbar ist. Unser Gehirn ist plastisch. Die Neurowissenschaft nennt dieses Phänomen daher auch Neuroplastizität.

In dem folgenden Video wird sehr anschaulich erklärt, wie unser komplexestes Organ in der Lage ist, sich über unser gesamtes Leben zu verändern.

(Noch ein Hinweis dazu: Das Video ist auf Englisch.
Falls Dein Englisch noch nicht ganz ausgereift ist, sieh es als Möglichkeit an, Deine Neuroplastizität allein durch die Tatsache, dass Du ein Video in einer Fremdsprache schaust, verstärkst!
Falls Du überhaupt kein Englisch verstehst, dann kannst Du das Zahnrädchen für deutsche Untertitel durch Anklicken aktivieren. Das Rädchen findest Du unten rechts am Rand von Video.)

Die relativ neue Erkenntnis über die Neuroplastizität ist einer der revolutionären Durchbrüche der Neurowissenschaften und gibt Einblicke in die außerordentliche Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns. Und die Fähigkeit unseres Gehirns, sich ständig zu verändern, führt auch dazu, dass es teilweise erstaunliche Selbstheilungskräfte entwickelt.

Die Erkenntnis, dass unser Gehirn plastisch ist, wird zum Beispiel bereits seit Längerem bei der Therapie von Menschen mit Schlaganfall genutzt, um sie bei ihrer Heilung zu unterstützen. Und erst langsam scheint man zu verstehen, wie wichtig unser Gehirn auch bei der Heilung von vielen anderen Krankheiten ist.

Positive vs. negative Neuroplastizität

Aber letztlich verwenden WIR ALLE, also auch Du und ich, täglich neuroplastische Techniken – ob man sich dessen bewusst ist oder nicht. Denn unser Gehirn verändert sich ständig in Abhängigkeit von unseren Gewohnheiten, Routinen, Gedanken, Verhaltensweisen und Emotionen.

Denke zum Beispiel einmal kurz über Deine Morgenroutine nach.

Wachst Du auf, stellst dann genervt Deinen Wecker wieder aus…um nach 5 Minuten später wieder genervt aufzuwachen? Blätterst Du dann als Erstes durch die sozialen Medien oder die Nachrichten, und füllst so noch vor dem Frühstück Dein Gehirn und Deinen Körper mit Stressemotionen und somit Stresschemikalien? Das ist nicht gut und letztlich negative Neuroplastizität – denn wenn Du das immer und immer wieder machst, nährst Du diese negativen neuronalen Pfade in Deinem Gehirn, die dann auch immer stärker ausgebildet werden.

Du allein hast die Fähigkeit, Deine eigene Realität zu erschaffen – positiv wie negativ – indem Du Dein Gehirn auf bestimmte Art und Weise anwendest. Natürlich sollte es uns allen darum gehen, eine positive Realität zu schaffen. Nur wie macht man das?
Dazu gehört unter anderem, dass Du achtsamer wirst und stärker darauf achtest, was Du den Tag über denkst, fühlst und tust.

Was kannst Du also konkret machen? Nehmen wir einmal unsere Art und Weise, uns auszudrücken! Anstatt eine negative Sprache zu verwenden wie „Ich mag keinen schwarzen Tee, weil er nicht stark genug ist“, beginne damit, Deine Sprache zu verändern. Konzentriere Dich stattdessen eher auf das, was Du magst. Sage also lieber: „Ich liebe Kaffee, denn er gibt mir den Energieschub, den ich morgens brauche.”
Jedes Mal, wenn Du negative Wörter und Formulierungen wie „ich kann nicht“, „ich hasse“, „das ist schlecht“ usw. verwendest, stärkst Du die neuronalen Pfade in Deinem Gehirn, welche Negativität nähren. Umgekehrt nährt eine positive Sprache auch Positives.

Indem Du Dich auf das Positive und nicht auf das Negative konzentrierst, stärkst Du die neuronalen Bahnen in Deinem Gehirn, welche die Positivität nähren, was Dir wiederum hilft, ein glücklicheres Leben zu führen. Wenn Du anfängst, über Dinge wie Deine Sprache oder Deine Gewohnheiten genauer nachzudenken, kann das Deine Wahrnehmung Deines Lebens wirklich verändern.

Ändere Deine Perspektive

Schaffe Dir eine neue Perspektive für Deine gegenwärtige Lebenssituation. Wenn Du zum Beispiel vormittags schon gehetzt bist, weil Du die Kinder für die Schule vorbereiten musst, das Mittagessen machen und mit dem Hund Gassi gehen musst, nimm´ Dir eine Minute Zeit, um zu lächeln oder zu lachen. Dies sendet ein Signal an Dein Gehirn, dass alles in Ordnung ist. Es bewirkt, dass Du von einem stark gestressten Gefühl in einen Zustand der Leichtigkeit übergehst. Lachen ist ein instinktives Verhalten, das in unseren Genen programmiert ist. Es reduziert nachweislich Stresshormone wie Epinephrin und Cortisol und kann Endorphine freisetzen, die die Immunfunktion stärken. Bereits in dem Moment, in dem Du Deine Perspektive veränderst, änderst Du auch Deine Gehirnchemie…ist das nicht faszinierend?

Natürlich ist es normal, dass jeder Mensch von Zeit zu Zeit gestresst ist. Allerdings ist dies ein Zustand, den man nicht ständig und dauerhaft haben sollte. Leider leben wir in einer emotional und physisch anstrengenden Welt, gerade auch jetzt in der Coronakrise.
Aber wenn Du anfängst, achtsamer zu werden, kannst Du Deine eigene Welt zu einem glücklicheren und schöneren Ort machen. Und das ist letztlich die Kraft der Neuroplastizität, die wir alle in uns haben!

Wenn Du weiter in die spannende Welt der Neuroplastizität eintauchen willst und erfahren möchtest, wie diese insbesondere bei der Überwindung von chronischen Symptomen eingesetzt werden kann, dann lege ich Dir mein kostenloses Mini-Gehirntraining ans Herz: https://greensoul.net/mini-gehirntraining/

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