Hallo, mein Name ist Dominique, und ich war ein chronischer „People Pleaser“, also ein chronischer “Menschen-Gefaller”. Ich habe fast mein ganzes Leben gebraucht, um zu lernen, für mich selbst einzutreten, Grenzen zu setzen und Nein zu sagen. Tatsächlich hat es bis Mitte 30 gedauert, um das zu können.

Bis dahin war ich so gestresst davon, Leuten zu gefallen und zu jeder Gelegenheit, die sich mir bot, ja zu sagen, dass mich dieser Stress auch krank gemacht hat.

Abgesehen davon, dass ich ein People Pleaser war, glaubte ich, dass meinen Mitmenschen – insbesondere meiner Familie – keinen Wunsch abschlagen zu können, eine der bewundernswertesten Eigenschaften eines Menschen ist. Je mehr ich also für sie machte, je mehr ich gefiel, desto zufriedener waren die Leute mit mir und desto mehr wollten sie mich. Zumindest dachte ich das. Wie ich schon sagte, ich war ein chronischer „People Pleaser“.

Als jemand, dem es an Selbstvertrauen mangelte, hasste ich auch Konfrontationen. Indem ich also zu allem Ja sagte, vermied ich jede Konfrontation, die sich mir bot. Ich wollte nur, dass die Leute mich mögen und zufrieden mit mir sind. Außerdem setzte ich Neinsagen damit gleich, Leute zu enttäuschen.

Grenzen setzen ist elementar für Deine Gesundheit

Was also hat sich geändert? Ich wurde mir der Tatsache bewusst, dass ich ein chronischer Peopler Pleaser war UND dass das nicht gut für mich und mein Wohlbefinden war. Denn ich hatte darüber nicht nur meine Werte und mein Selbstwertgefühl geopfert, sondern tatsächlich auch meine Gesundheit (sowohl körperlich als auch mental).

Depressionen, chronische Angstzustände und andere Beschwerden, die durch ein Leben in einem ständigen Zustand im Kampf-oder-Flucht-Modus verursacht wurden, waren u.a. die Folge.

Es ist also elementar, zu lernen, Grenzen zu setzen, wenn man glücklich und letztlich auch gesund sein möchte. Denn jedesmal, wenn Du etwas machst, was Du eigentlich gar nicht machen möchtest, sondern nur um jemanden nicht zu enttäuschen, damit dieser Dich nicht wieder kritisiert oder “nur um des lieben Frieden willens”, erzeugst Du einen inneren Widerstand und somit inneren Stress in Deinem Nervensystem. Kurzfristig schüttet Dein Körper Adrenalin aus, langfristig Cortisol – beides Stresshormone, die nur in bestimmten Situationen und vor allem nicht langfristig für unsere Körper gut sind.

Du musst diesen langfristigen Stress also unbedingt vermeiden. Daher musst Du lernen, Grenzen zu setzen und Deine Wünsche und Interessen gegenüber anderen zu vertreten. Das ist nicht immer einfach, aber mit ein wenig Übung, wirst Du merken, dass man es lernen kann und es mit jedem Mal einfacher wird.

5 Tipps, wie es leichter wird, Nein zu sagen

Niemand kann Deine Gedanken lesen. Dein Umfeld ist darauf angewiesen, dass Du ihnen sagst, was in Dir vorgeht. Nein sagen oder um Hilfe bitten ist kein Egoismus, jedenfalls kein negativer. Im Gegenteil! Mit klaren, ehrlichen Ansagen erleichterst Du anderen den Umgang mit Dir.

Sag einfach Nein. Das Wort „Nein“ hat Macht. Habe keine Angst, es zu benutzen. Und sei vorsichtig mit schwachen Ersatzfloskeln wie „Ich bin mir nicht sicher“ oder „Ich glaube nicht, dass ich kann.“ Diese können so interpretiert werden, dass Du vielleicht später doch ja sagst.

Fasse Dich kurz. Nenne einen Grund für die Ablehnung der Anfrage, aber rede nicht lange drum herum. Vermeide ausführliche Begründungen oder Erklärungen.

Sei ehrlich. Erfinde keine Gründe, um Dich aus einer Verpflichtung zu entziehen. Die Wahrheit ist immer der beste Weg, einem Freund, Familienmitglied oder Kollegen eine Absage zu erteilen.

Sei respektvoll. Viele gute Gründe können an Dich herangetragen werden, und es kann schwer sein, sie abzulehnen. Das heißt, auch wenn Du nein sagst, bring es positiv rüber. Wenn es zum Beispiel etwas anderes gibt, bei dem Du helfen kannst, dann erwähne es.

Sei bereit, es zu wiederholen. Es kann sein, dass Du eine Anfrage mehrmals ablehnen musst, bevor die andere Person Deine Antwort akzeptiert. Wenn das passiert, drücke einfach die Wiederholungstaste. Wiederhole also ruhig Dein Nein, mit oder ohne Deine ursprüngliche Begründung, je nach Bedarf.